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Dr. Christoph Thomann

Drei illustrierte Bomben als Metaphern für den Umgang mit Konfliktklärung
Christoph Thomann

»Das Ausbilden von Klärungshelfern wurde zur Krönung meines Arbeitslebens.«

Dr. Christoph Thomann ist Psychologe, Begründer der Klärungshilfe und Ausbilder sowie Supervisor am Institut für Klärungshilfe (IfK).

Wie bist du zur Klärungshilfe gekommen?

Wie die Jungfrau zum Kind: Ich eröffnete 1978 eine psychologische Praxis für Paare. Nach meinem Psychologiestudium hatte ich eine Ausbildung in Paar- und Familientherapie gemacht und war interessiert an der Art des Zusammenlebens zweier Menschen als Partner. Rasch wurde mir klar, dass ich es mehr mit Konflikten zu tun bekam, als ich erwartet hatte. So entstand die Klärungshilfe nebenbei aus meinen Erfahrungen und Fehlern.

Welche Bedeutung hat sie in deinem Leben – deiner Arbeit?

Die Klärungshilfe ist zentral für mein berufliches Leben. Der »Kommunikationspapst« Friedemann Schulz von Thun lenkte mein Interesse von den Paaren zur Beforschung und Entwicklung der Konfliktbearbeitungsmethode. Wir optimierten und strukturierten zusammen heiter und befriedigend die Klärungshilfe und ihre Lehre. Das Ausbilden in Klärungshilfe wurde dann 20 Jahre lang zur Krönung meines Arbeitslebens.

Wieso setzt du dich freiwillig diesen menschlichen Spannungen und Konflikten aus?

Weil ich ein Konfliktdummie war – ein hilflos ausgelieferter Neuling in Konflikten, der auszog, sich diesen weissen Fleck in seinem Lebensgebiet zu erobern. Ich entdeckte, dass auch andere von Konflikten schachmatt gesetzt wurden. Mir und Ihnen zu helfen war meine Motivation.

Was ist deine Haltung in Klärungsprozessen?

Gesprächsvermittlung mit Klärungshilfe heißt für mich, jeden Beteiligten und Betroffenen aus sich heraus zu verstehen und das den anderen verständlich zu machen. Nicht nur sachinhaltlich und lösungsorientiert, sondern auch und gerade ihre innere Not zu besänftigen.